Whisky zu trinken ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt zahlreiche Verkostungen, die darauf angelegt sind, Neulingen und auch Kennern das richtige Trinken von Whisky näherzubringen. Von der richtigen Benutzung des Glases über das Wahrnehmen unterschiedlicher Aromen bis hin zur geschmacklichen Beurteilung unterschiedlicher Sorten kann man hier alles erlernen.
Sich Notizen zu den Sorten zu machen, ist dabei sehr hilfreich. Beim Trinken von Whisky kommt es nicht nur auf die richtige Temperatur an, sondern auch auf die Art und Weise, wie er getrunken wird. Er lässt sich pur genießen, mit Eiswürfeln kühlen und sogar mit Wasser anreichern. Wie jeder Einzelne seinen Whisky genießt, hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Jeder Genießer hat da seine eigenen Vorlieben.
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Mit diesem Glas wird Whisky „richtig“ getrunken
Wer den Geschmack des Whiskys nicht nur auf der Zunge erleben möchte, sondern auch die unterschiedlichen Nuancen des Geruchs wahrnehmen will, der sollte sich unbedingt ein sogenanntes Nosing-Glas zulegen. Mit diesem speziell geformten Glas trinken Kenner nicht nur Whisky, sondern auch Rum, Tequila, Calvados, Armagnac, Brandy und Cognac. Es wird aber auch zur Verkostung von Single-Malt-Whiskys genutzt.
Das besondere an dem Glas ist dessen Formgebung. Es hat einen sehr bauchigen Aufbau und ähnelt in etwa der Form einer Tulpe. Nach oben hin wird das Glas schmaler. So sammelt sich der Geruch bzw. das Aroma des Whiskys im bauchigen Teil des Nosing-Glases, um anschließend über den sich verjüngenden Teil der Nase zugeführt zu werden. Doch nicht nur das Aroma kann aufgrund des Glases bewertet werden. Es ist so dünn hergestellt, dass die farblichen Unterschiede einzelner Whiskys deutlich werden.
Whisky pur genießen
Viele Whisky-Liebhaber behaupten, sie würden ihren Whisky ausschließlich pur trinken. Das bedeutet, dass sie den Whisky aus der Flasche in ein Glas geben und ihn ohne Hinzugabe von Eiswürfeln, Wasser oder weiteren Getränken, wie zum Beispiel Tee, genießen. Das nennt man allgemein „Whisky pur trinken“. Wirklich pur trinkt man Whisky allerdings erst dann, wenn es sich um „Cask Strength Whisky“ handelt.
Diese Form des Whiskys behält seine sogenannte Fassstärke. Das ist die Stärke, die er aufweist, wenn er direkt aus dem Fass abgefüllt wird. Da er in diesem Zustand jedoch fast nicht genießbar ist, wird er von den Herstellern bei der Abfüllung mit Wasser gestreckt, sodass er am Ende etwa 40 bis 47 Volumenprozent besitzt. Also auch wahre Genießer trinken ihren Whisky nicht wirklich pur.
Whisky mit Eiswürfeln genießen
Aufgrund der eben erwähnten Tatsache, dass der Whisky bei der Abfüllung in Flaschen schon mit Wasser gestreckt wird, kann es problematisch sein, ihn anschließend mit Eiswürfeln zu genießen. Die Eiswürfel tragen zu einer Verdünnung der Aromen bei, was den Genuss des Getränks schmälert. Die Aromen verfliegen leichter und können so auch mit einem Nosing-Glas nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Auch beeinflussen Eiswürfel die Temperatur des Whiskys. Dieser wird in der Regel mit einer Temperatur knapp unter Zimmertemperatur serviert. Kommen Eiswürfel ins Spiel, sinkt diese.
Whisky mit Wasser genießen
Auch wenn eben festgestellt wurde, dass sich die Hinzugabe von Eiswürfeln negativ auf die Vielfalt der Aromen eines Whiskys auswirkt, kann es durchaus vorteilhaft sein, das Getränk mit Wasser zu verfeinern. Handelt es sich nämlich um „Cask Strength Whisky“, also Whisky, der bei der Abfüllung nicht mit Wasser verfeinert wurde, lässt sich dieser Vorgang selbst nachholen. Whisky mit Fassstärke ist in vielen Fällen kaum genießbar und bringt einen schier überwältigenden Geschmack mit sich.
Mithilfe einer speziellen Pipette, die extra für die Verkostung von Whisky hergestellt wurde, lässt sich Wasser Tropfen für Tropfen in das Getränk geben, um es so bekömmlicher zu machen. Neulinge können so nach und nach herausfinden, wie viel Wasser sie hinzugeben müssen, um ihren Lieblingsgeschmack zu erzielen. Gerade für diesen Vorgang ist es ratsam, sich ein Whisky-Tagebuch zuzulegen, in welchem die einzelnen Schritte festgehalten werden können.
Whisky als Longdrink oder Cocktail genießen
Die Geschichte der Verwendung von Whisky als Longdrink oder Cocktail geht zurück auf die amerikanische Prohibition Anfang der 1920er Jahre. Hier kam es zum Verbot der Herstellung von Alkohol, dessen Transports und natürlich dessen Verkaufs. Nachdem die Prohibition in Kraft trat, schossen illegale Raffinerien aus dem Boden. Alkohol wurde schwarz gebrannt und bei Nacht und Nebel unters Volk gebracht.
Da die illegal hergestellten Getränke aufgrund ihrer Intensität kaum genießbar waren, streckte man sie damals mit verschiedenen Getränken wie zum Beispiel Tee. Ziel war es, den Alkohol mit anderen Getränken zu überdecken. Heute ist Whisky als Cocktail, Longdrink oder Mixgetränk auch bei jungen Menschen sehr beliebt. Whisky ist dabei nicht die einzige alkoholische Komponente. Auch Vermouth oder Likör tragen zur geschmacklichen Bereicherung bei. Ob das Getränk am Ende fruchtig, süß oder herb ist, entscheiden die anderen Zutaten. Quelle: https://whiskymuseum.at/